Mediale Erinnerungsfiguren und literarischer Eigensinn in britischen Romanen zum Zweiten Weltkrieg (Zeno Ackermann)

Das (Habilitations-)Projekt beschäftigt sich mit der Resonanz von Weltkrieg und Holocaust in britischen Romanen nach 1945. Die Untersuchung von Möglichkeiten und Grenzen der erzählerischen Auseinandersetzung mit totaler Gewalt verbindet sich dabei mit der Frage nach dem Verhältnis literarischer Texte zur massenmedial unterstützten Mobilisierung der Kriegszeit. Wie verhalten sich die untersuchten Romane zu – vielfach proleptisch konstituierten – Fiktionen von kollektivem Gedächtnis, die immer auch fiktionale Prätentionen von Kollektivität sind? In welchen Formen sind die Figuren hegemonialer Erinnerungsdiskurse und die damit verbundenen Routinen der Subjektivität in den Texten präsent? Wie gehen sie mit der bildmedialen Ästhetik einer sich fortsetzenden Kriegskultur um? Und welche Bedeutung kommt dabei der Gegenfiktion eines ‘literarischen Gedächtnisses’ zu?


Mediated Figures of Memory and the British Novel after 1945 (Zeno Ackermann)

This project looks at the reverberations of the Second World War and the Holocaust in British novels published after 1945. I am interested in how literary texts engage, simultaneously, with total violence and with the total military, social and cultural mobilization of war-time. What becomes of the powerful fictions of collectivity and collective memory that were (proleptically) instituted during the war? Do British post-war novels reiterate or confront hegemonic figures of memory and the routines of subjectivity that these figures suggest? How does literary narrative relate to the strong visual aesthetic of a prolonged war culture? And in how far does it project the counter-fiction of a ‘literary memory’?