Das Buch Bilderregungen widmet sich den Produktionsmechanismen zeitgenössischer Kriegs- und Konfliktfotografie. Der Buchtitel kann aus diesem Grund auf zwei Weisen gelesen werden: Bilder-Regungen beschreibt Vorgänge, in denen Bilder etwas bewegen und etwas durch sie bewegt wird. Der Begriff der Bild-Erregungen stellt die Frage: Was bewegt wiederum das Bild?

Entgegen einer allgemeingültigen Aussage darüber, was Kriegs- und Konfliktfotografie ist, richtet sich das Interesse auf die manchmal paradoxen Sinnzusammenhänge, Verschiebungen und Ablösungen, die die ‘Zwischenräume’ von Kriegs- und Konfliktfotografie eröffnen.

5 Jahre lang hat Opitz auf Grundlage von 16 zeitgenössischen Projekten von 5 FotografInnen die Zusammenhänge und Veränderungen von Kriegs- und Konfliktfotografie untersucht. Im Buch schreibt Opitz u.a. über soziokulturelle Beeinflussungen, mediale Diskurse, gestalterische Mittel und philosophische Grundfragen zum fotografischen Medium im Kontext von Kriegen und Konflikten.

Dabei zeigt sich, dass das Wissen um die Produktionsmechanismen nicht nur einlädt, mit tradierten Sehgewohnheiten zu brechen, sondern nach nachhaltigen Handlungsformen verlangt, die das Gestern und Morgen im Heute mitdenken.

Das Buch ist im Jonas Verlag erschienen (ISBN 978-3-89445-577-4).

Sophie-Charlotte Opitz ist promovierte Kunst- und Medienwissenschaftlerin. Nach einem Stipendium an der Akademie Schloss Solitude, ist Opitz seit 2019 Stipendiatin im Programm “Museumskuratoren für Fotografie” der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Daneben veröffentlicht sie regelmäßig Artikel, hält Vorträge und lehrt zu Themen aus der Kunst- und Medientheorie und kulturellen Gedächtnisforschung.